Mittwoch, 27. Februar 2013

Sehnsuchtsort Dublin


Dörlemann
Der St. Patrick's Day naht, er ist am 17. März, und so langsam trage ich Titel für ein Schaufenster zusammen. Mit Irland verbindet mich, dass ich mich eine Zeitlang mit den Troubles befasst hatte und die historische Zeit ganz bewußt miterlebte, wo die IRA ihre Waffen "beyond use" schaffte. Auf katholischem Pflaster großgeworden gibt es noch eine weitere Verbindung. Aber obendrein gibt's natürlich - abgesehen von geliebten Volksliedern wie die von Thomas Moore* - großartige Schriftsteller. Heute erst mal zum Warmwerden eine Notiz zu Dublin in dem Buch von Bettina Querfurth: Sehnsuchtsorte. Sie erwähnt, wie Joyce
"sich wünschte, man solle Dublin nach den akkuraten Beschreibungen im Ulysses zur Not neu errichten können."
Wie es derzeit in Berlin wieder her geht, wünschte ich mir solch einen aufmerksamen Beschreiber auch für diese Stadt. ...

"Sehnsuchtsorte" lohnt sich: es ist schön gemacht, mit Leineneinband und Lesebändchen, und es ist voll von Anregungen, auf den Spuren der Literaten tatsächlich loszureisen. Bettina Querfurth bringt Sansibar übrigens kurioser Weise bei uns in Deutschland unter, aber das heißt ja nichts anderes, als dass ich einfach Joyce lesen kann und wahrhaftig dabei in Dublin lande. (Das Buch von Alfred Andersch, Sansibar oder der letzte Grund,  hab ich auch gern gelesen, nebenbei bemerkt). Also einfach blättern und hineinlesen und zu träumen beginnen geht auch wunderbar.

Noch ein besonderer Tag, auf dem ich beim Lesen vom Hotlist Blog aufmerksam wurde: am 23. März gibt es zum ersten Mal den Indiebook Day, den Tag der unabhängigen Verlage, wozu der Dörlemann Verlag gehört. Mehr dazu auch bei SWIPS.

* Thomas Moore ist ein weiterer Dubliner. Hier ist eins meiner Lieblingslieder von ihm:

Oft, in the Stilly Night

Quelle: poemhunter.com
Oft, in the stilly night,
Ere slumber's chain has bound me,
Fond memory brings the light
Of other days around me;
The smiles, the tears,
Of boyhood's years,
The words of love then spoken;
The eyes that shone,
Now dimm'd and gone,
The cheerful hearts now broken!
Thus, in the stilly night,
Ere slumber's chain hath bound me,
Sad memory brings the light
Of other days around me.

When I remember all
The friends, so link'd together,
I've seen around me fall,
Like leaves in wintry weather;
I feel like one
Who treads alone
Some banquet-hall deserted,
Whose lights are fled,
Whose garlands dead,
And all but he departed!
Thus, in the stilly night,
Ere slumber's chain has bound me,
Sad memory brings the light
Of other days around me.
Suhrkamp
Suhrkamp
Diogenes


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